Eine Reise nach Leipzig … und in die Vergangenheit

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Ich war auf der Buchmesse in Leipzig, um dort meine Geschichte „in petto“ aus der Anthologie „Diagnose Mord“ vorzulesen. Die Buchmesse war überwältigend: sooo viele Bücher, sooo viele Verlage und sooo viele Menschen! Nächstes Jahr wieder. Bestimmt!

Vor einigen Monaten erhielt ich eine Mail von meinem ersten Freund, den ich seit 40 (!) Jahren nicht mehr gesehen hatte, geschweige denn von ihm gelesen oder gehört. Und da, plötzlich eine Mail von ihm. Er reiste nach Leipzig zu meiner Lesung und ich bin sehr, sehr froh über diese Begegnung.

Eine mütterliche Freundin riet mir vor längerer Zeit, mich zeitig mit meiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Und die Wechseljahre sind ein guter Zeitpunkt dafür. Denn wenn wir darüber nachdenken, in welche Richtung die Reise in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten gehen wird, sollten wir wissen, woher wir kommen, was uns geprägt hat, was uns zu dem Menschen gemacht hat, der wir heute sind. Zeit also, Rückschau zu betreiben. Und die Vergangenheit birgt ja nicht nur Schreckliches und Trauriges, da sind auch viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen.

Zum Beispiel die der ersten Liebe. Die ersten Küsse, die ersten zarten Berührungen. Das Entdecken des eigenen Körpers und den des anderen und das Entdecken der Gefühle.

In den Jahrzehnten, in denen wir ausschließlich funktionieren, dem Räderwerk des Alltags unterworfen sind, ist so wenig Zeit, an all diese Dinge zu denken und so habe auch ich sie fast vergessen. Es lassen sich nur noch rudimentär bestimmte Bilder abrufen. Da ist es gut, wenn frau jemanden hat, mit dem sie eben diese Erlebnisse austauschen und teilen kann. Und plötzlich werden diese Fragmente wieder vollständiger.

Es ist schön, zu erleben, wie die letzten 40 Jahre diesen Mann in seinen Grundfesten nicht verändert haben. Er ist nach wie vor ein sehr aufmerksamer, achtsamer und empathischer Mann. Das war schon richtig, dass ich mich mal in ihn verliebt hatte ;-).

Ich bin nach der Buchmesse ganz und gar beglückt nach Hause gefahren und habe nun viel zu denken und zu fühlen. Und unser Austausch wird sicher fortgeführt werden.

Anette Schwohl

 

 

 

 

 

 

 

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